Mysteriöse Todesfälle um Hillary Clintons Email-Leaks

Mysteriöse Todesfälle um Hillary Clintons Email-Leaks

Von Gilbert Perry – „Body count“ -Leichenzählen: Eine Methode der Power Structure Research (Machtstruktur-Analyse). Bei politischen Skandalen kommt es oft zu einer Häufung von Todesfällen, Berlin kennt das vom NSU-Prozess. In den USA traf es Journalisten, die über Snowden berichteten (ohne ihn „Verräter“ zu nennen), nun ist das DNC dran, die Parteizentrale der Demokraten auseinander zu nehmen. Geleakte Emails bewiesen Wahlfälschungen pro Clinton gegen Bernie Sanders. Ein möglicher Whistleblower aus dem DNC wurde jetzt erschossen: Seth Rich. Er war weder der erste noch der letzte Tote im Umfeld Hillary Clintons.


Der Mord am DNC-Mann Seth Conrad Rich war nur einer von vier im Umfeld der Clintons in den letzten sechs Wochen. Er geschah inmitten massiven E-Mail-Skandals, den Wikileaks leider erst nach Ende des US-Vorwahlkampfes ans Licht brachte. Obama und die USA sind bei politischen Morden nicht sehr zurückhaltend, wenn es um Killerdrohnen gegen Moslems geht. Aber auch in den USA selbst kam es zu seltsamen Todesfällen, etwa des Journalisten David Carr. Hillary Clinton und ihr DNC (Democratic National Committee) zeigten sich in den Emails als Verschwörer gegen den Parteilinken Bernie Sanders, der mit schmutzigsten Tricks und kriminellen Praktiken auf Platz 2 hinter die jetzige Kandidatin verwiesen wurde.

War Seth Rich der Whistleblower, der Wikileaks die dreckigen Machenschaften Clintons enthüllte? In deutschen Medien herrscht verbissenes Schweigen über die Vorfälle, die in den USA hohe Wellen schlagen (nur nicht in der Hillary-nahen Presse wie NYT&Co. versteht sich). Nur Rainer Rupp, der Ex-Top-Spion Topas, der im Kalten Krieg für den KGB das Nato-Hauptquartier ausspähte, und sich jüngst von der Jungen Welt lossagte, durfte bei RTdeutsch etwas darüber schreiben.

.

.

Mysteriöser Mord -und Medienschweigen in Deutschland

.

Wenige Stunden nach dem Mord berichteten aber US-Netzmedien bereits über mysteriöse Ungereimtheiten beim Rich-Mord, wo die Polizei weder Zeugen, noch einen Verdächtigen oder ein Mordmotiv vorweisen konnte (es sei denn einen Raubmordversuch, bei dem Geld und Wertsachen beim Toten verblieben). Dies führte zu Spekulationen, dass Seth Rich, der trotz seines jugendlichen Alters bereits zu einem leitenden Mitarbeiter des DNC aufgestiegen und für die „Erweiterungsdaten“ von Wählern verantwortlich war, aus dem Weg geräumt worden war, um etwas zu vertuschen. Spätere Meldungen behaupteten sogar, dass Rich am Tag seiner Ermordung noch ein Treffen mit einem Spezialagenten des FBI eingeplant hatte, in dem es angeblich um ein „laufendes Verfahren“ gegangen sein soll (ob dies stimmt, bleibt abzuwarten).

Die Fakten: Am 10. Juli 2016 wurde der 27 Jahre alte Seth Rich morgens um 4:20 Uhr in der Nähe seiner Wohnung ermordet. Er war zu Fuß auf dem Heimweg, als er mit mehreren Schüssen niedergestreckt wurde, obgleich seine Wohngegend zu den „sicheren Vierteln“ im sonst gefährlichen Washington gehört. Obwohl zunächst ein Raub vermutet wurde, fand die Polizei bei ihrem Eintreffen bei Rich noch seine Brieftasche, seine Uhr, sein Handy und andere Wertgegenstände – untypisch für ein derartiges Verbrechen.

Doch Rich war nicht der erste Tote: Bereits am 22.Juni hatte es den Ex-Präsidenten der UN-Generalversammlung John William Ashe (61) erwischt, der als Zeuge im Email-Skandal gegen das DNC aussagen sollte und Bestechungsgeld genommen haben sollte; am 1.August starb dann Victor Thorn (54), ein Buchautor und Clinton-Kritiker, am 4.August verlor Shawn Lucas (38) sein Leben, Rechtssanwalt im DNC-Betrugsfall, der als Anhänger von Bernie Sanders tätig war.

.

fourdeaths

.

Eine laufende Untersuchung des FBI soll ermitteln, wie über Wikileaks Hunderte von hochbrisanten E-Mails aus dem Inneren des DNC an die Öffentlichkeit gelangt waren: In einem ersten Reflex hatten vor allem die Clinton-nahen Medien „russische Hacker“ und Putin beschuldigt. Dies sollte in einer politischen Abwehrtaktik jeden, der die Informationen nutzt als „Pro-Russen“ diffamieren. Die E-Mails belegten, wie große Teile des Establishments der Demokratischen Partei in krimineller Absicht Bernie Sanders Kandidatur mit betrügerischen Mitteln hintrieben hatten. Dabei waren die Vorwahlen zugunsten von Hillary Clinton manipuliert worden (wir berichteten im Gegensatz zum ARD-Bertelsmann-Mainstream in Deutschland, der diese unglaublichen, einer angeblichen Demokratie zutiefst unwürdigen Verbrechen totschwieg, als wäre Deutschland ein totalitärer Marionetten-Staat Washingtons).

.

Wikileaks lobt Belohnung aus: 20.000 Dollar

.

Wo die US-Justiz kläglich versagt, greift Wikileaks jetzt ein. Die DNS-Emails waren von unbekannter Seite WikiLeaks zugespielt worden, und es sieht nun alles danach aus, als ob nicht Putins russische Hacker die Whistleblower waren, sondern Seth Rich, ein DNC-Funktionär mit Gewissen und moralischen Zweifeln -und einer evtl. daraus folgenden geringen Lebenserwartung. Dies hat nun auch  Wikileaks-Gründer Julian Assange in einem Interview mit dem holländischen TV-Sender Nieuwsurr durchblicken lassen.

.

.

Er erklärte, dass Wikileaks den Tod von Seth Rich aufklären will. Offensichtlich geht Assange davon aus, dass Richs Ermordung politisch motiviert war. WikiLeaks hat eine Belohnung von 20.000 Dollar für Hinweise ausgeschrieben, die zu einer Ergreifung und Verurteilung des oder der Mörder führen. Der Vater von Seth, Joel Rich, hat auf Grund der Faktenlage inzwischen zwar bei einem Interview mit KM-TV einen missglückten Raubmord ausgeschlossen, protestiert aber gegen eine politische Klärung der Familientragödie.

Knapp 20.000 interne Emails des Clinton-Establishments der Democrats-Partei wurden von der Whistleblower-Plattform geleakt: Sie zeigten noch mehr schmutzige Tricks gegen Bernie Sanders – nicht nur von der Clinton-Gang, sondern aus der Parteizentrale (DNC), die strikte Neutralität zu wahren gehabt hätte. Dort setzte man aber eine bezahlte Trollfabrik ein, wollte den „Sozialdemokraten“ Sanders hinterhältig als Atheisten diffamieren lassen und intrigierte gegen die NBC-Journalistin Mika Brzezinski, die das DNC kritisiert hatte. Wikileaks-Gründer Julian Assange hat in einem TV-Interview weiteres Material angekündigt, das schwerwiegende rechtliche Konsequenzen für Clinton haben soll.

Kurz vor Beginn des Democrats-Parteitages trat daher Debbie Wasserman Schultz als Vorsitzende des Democratic National Committee (DNC) zurück -und wurde von Hillary Clinton mit einem Führungsposten in ihrem Team belohnt. Für wieviele Sanders-Anhänger wird Clinton nach all dieser innerparteilichen Korruption noch wählbar sein? „Sanders or GREEN“ konnte man auf Demo-Plakaten lesen -doch die US-Greens hatten noch nie eine Chance bei den Wahlen in diesem Land. Mit etwas Vorsicht sind allerdings die Body count-Methoden der Power Structure Research doch zu genießen: Es ist manchmal zu einfach, alle Todesfälle im Umfeld von politischen Konspirationen zu summieren -manchmal sterben Personen wirklich ohne Grund vor der Zeit. Schon bei den Kennedy’s (deren Leichen man selbst zählen konnte und an deren politischen Ermordungen kein Zweifel besteht) gab es in den USA eine derartige Tradition.

US-Demokraten schüren Aggression gegen Russland

US-Demokraten schüren Aggression gegen Russland

Vergangenen Freitag titelte ein Leitartikel in der New York Times: „Russische Agenten sollen Computer der Clinton-Kampagne ausspioniert haben“. Unterstellt wird, dass im Auftrag der russischen Regierung Computer gehackt wurden, die für die Wahlkampagne Clintons genutzt wurden.

Der agitatorische Artikel ist der letzte einer ganzen Reihe, die in den letzten Tagen in der Times und anderen Zeitungen erschienen sind. Ihr gemeinsamer Tenor ist, dass der russische Präsident Wladimir Putin versucht, die Wahlen im November 2016 zu beeinflussen.

Wie die vorangegangenen Artikel enthielt auch der vom Freitag keine Fakten, die die gefährlichen Anschuldigungen der Titelzeile belegen.

Erst am Ende des Artikels erfährt der Leser, dass sich alle aufgestellten Behauptungen auf Aussagen eines Informanten stützen, der anonym bleiben will. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass diese sogenannte Quelle die Times tatsächlich mit Informationen versorgt hat, die ihre Behauptungen untermauern. Niemand kennt diese Person, falls sie denn existiert. Vielleicht hat die Times diese Behauptungen einfach frei erfunden.

Zu Beginn der Woche hatte die Times behauptet, der amerikanische Geheimdienst sei „sehr sicher“, dass „die russische Regierung hinter dem Diebstahl von E-Mails und Dokumenten des Democratic National Committee steckt.“ Auch diese Aussagen stützten sich auf unbekannte anonyme Quellen. Die E-Mails des DNC wurden von WikiLeaks veröffentlicht.

Diese Kampagne hat die typischen Kennzeichen eines Amalgams: Eine Reihe von unzusammenhängenden Behauptungen über nicht bestätigte Vorgänge werden mit dem Ziel kolportiert, eine oder mehrere Zielpersonen zu verleumden.

Mit der aktuellen Kampagne gegen die Veröffentlichung von Dokumenten durch WikiLeaks, die massiven Wahlbetrug durch den DNC belegen, soll die Kandidatur von Donald Trump von rechts angegriffen werden. Zu diesem Zweck nennt ihn der Times-Kolumnist Paul Krugman den „sibirischen Kandidaten“, der im Dienst von Putin steht.

Dass die Times antirussische Stimmungen schürt, um die Ergebnisse einer Wahl in Frage zu stellen, ist schlimm genug. Doch sie verfolgt damit noch üblere Absichten. Die Times und der Teil der herrschenden Klasse, für die sie spricht, versuchen, die aufgeheizte Atmosphäre des Wahlkampfes auszunutzen, um in der Bevölkerung Feindseligkeit gegen Russland anzustacheln. Damit soll eine größere Zustimmung der Bürger für ein viel stärkeres militärisches Engagement der USA im Nahen Osten erreicht werden.

Die ständige Propaganda gegen Putin schließt sich an eine Reihe von Entwicklungen an, die die amerikanisch-russischen Spannungen verschärft haben. Der Putschversuch des Militärs in der Türkei im Juli, der eindeutig die Unterstützung der USA hatte, wurde vereitelt, weil der russische Geheimdienst Erdogan in letzter Minute warnte.

In den Wochen vor dem Putsch hatte Erdogan eine Annäherung an das Putin-Regime vollzogen. Am 27. Juni entschuldigte er sich für den Abschuss eines russischen Su-24-Bombers im November und nannte Russland „einen Freund und strategischen Partner.“

Mit der Öffnung gegenüber Russland stellte die Türkei ihre Unterstützung für die „Rebellen“ ein, die gegen das syrische Regime kämpfen. Viele der Rebellengruppen sind mit dem Islamischen Staat verbunden.

Zwei Tage, nachdem sich die Türkei bei Russland entschuldigt hatte, beklagte CIA-Direktor John Brennan gegenüber Yahoo News: „Die Türkei hat einige Transitrouten für ausländische Kämpfer in die Türkei und aus der Türkei blockiert.“

Die Schließung der Türkei als Einfallstor für islamistische Kämpfer nach Syrien und die militärischen Operationen Russlands gegen Kräfte des IS und von den USA unterstützter Rebellen hat für die islamistischen Stellvertretertruppen der CIA in Syrien zu einer Reihe von Rückschlägen geführt. Aleppo, die zweitgrößte Stadt Syriens, steht kurz vor der Einnahme durch die syrische Regierung.

2013 entschied sich die Obama-Regierung angesichts von Spannungen innerhalb der herrschenden Klasse und überwältigender Opposition in der Bevölkerung gegen einen weiteren Krieg und gegen ein direktes Eingreifen in Syrien.

Jetzt steht der von der CIA gesponserte Aufstand vor der endgültigen Niederlage, wenn die USA ihr militärisches Engagement nicht schnell und massiv ausdehnen. Es wäre ein bedeutender politischer Rückschlag für das Bestreben der USA, ihre Vorherrschaft über den Nahen Osten zu sichern.

„Die Eroberung Ostaleppos durch die Regierungstruppen wäre ein deutlicher Wendepunkt im Krieg und würde Russlands Position als wichtigste ausländische Macht in dem Konflikt festigen“, schrieb die Times letzte Woche.

Auffällig ist, dass die US-Medien in den letzten Tagen für den bevorstehenden Fall von Aleppo eine humanitäre Katastrophe ankündigen. Über die jüngsten amerikanischen Bombardements syrischer Städte, die Hunderte von Opfern unter Zivilisten forderten, verlieren sie dagegen kein Wort.

Die amerikanische Politik kennt den Begriff „Oktober-Überraschung“: Eine außenpolitische Krise wird bewusst herbeigeführt, um die Bevölkerung um die Nation zu scharen, in der Öffentlichkeit Unterstützung für eine militärische Intervention zu propagieren und den Sieg des Kandidaten sicherzustellen, den die regierende Partei unterstützt.

Die aktuellen Ereignisse könnten zu einer Oktober-Überraschung führen, die vielleicht auch im September oder sogar im August eintritt.

Die Kriegsfrage wird im Wahlkampf 2016 bewusst nicht thematisiert und fand auf den Parteitagen von Demokraten und Republikanern kaum Erwähnung. Doch die sich steigernden und zunehmend bösartigen Anschuldigungen gegen Russland verdeutlichen, dass eine Ausdehnung des direkten militärischen Engagements in Syrien vorbereitet wird. Es könnte in einen Krieg mit der Nuklearmacht Russland münden.