Mehr Feuerkraft gegen mehr Einmischung der NATO

 

Ein Flugzeugträger und weitere Kriegsschiffe werden auf Anordnung des russischen Präsidenten, Wladimir Putin, in nächster Zeit an die syrische Küste verlegt. Die Anzahl der in Latakia stationierten russischen Kampfjets wird voraussichtlich Ende Juli erhöht.

Am Bosporus wurden bereits erste russische Kriegsschiffe gesichtet, die mit Rüstungsgütern für Syrien beladen waren. In Homs und Palmyra wurden zudem zwei weitere russische Stützpunkte eingerichtet.

Der Grund für den plötzlichen Strategiewechsel sind die nicht eingehaltenen Vereinbarungen bei der Waffenruhe in Syrien. Diese wurde von den USA, Saudi Arabien und der Türkei genutzt, um die Terroristen mit neuen Waffen zu beliefern. Allein rund um Aleppo sollen ca. 50.000 Terroristen ihr Unwesen treiben.

Russland wird bei einer erneuten Militärintervention dieses Mal weniger Rücksicht auf die NATO nehmen und weniger Kooperationsbereitschaft zeigen. Sollte diese Waffenrufe – der man noch bis zum Sommer Chancen einräumen will – scheitern, wird Russland den Luftraum über Syrien für die NATO-Flugzeuge vollständig schließen und eigene Spielregeln aufstellen.

Weiterhin will die Türkei auf syrischem Boden Sicherheitszonen für Flüchtlinge einrichten. Moskau warnt die EU davor, Präsident Recep Tayyip Erdogan dabei zu unterstützen. Es sei äußerst zweifelhaft, ob derartige Zonen humanitären Zwecken dienten, sagte Moskaus EU-Botschafter Wladimir Tschischow der „Welt“.

„Ich fordere die EU auf, die Pläne der Türkei für Sicherheitszonen nicht zu unterstützen“, so der Moskauer Diplomat. „Es ist wahrscheinlicher, dass sie zu Rückzugsgebieten für militante Islamisten gemacht werden, wo diese wiederbewaffnet und versorgt und dann zurück in den Krieg geschickt werden. Dies würde das Blutbad in Syrien noch mehr verlängern.“

Kein „Tauschgeschäft“ wegen Flüchtlingspakt

 

Die Unterstützung der Europäer für Sicherheitszonen dürfe auch kein „Tauschgeschäft werden für Ankaras Hilfe beim Stopp der Migrationsströme in die EU“. Tschischow warnt vor den Konsequenzen von Sicherheitszonen: „Es verletzt die Souveränität und territoriale Integrität Syriens, wenn man der Türkei bei der Errichtung von sicheren Enklaven hilft. Das wird kaum dazu beitragen, den Anspruch der EU, im Mittleren Osten als unabhängiger und verantwortlicher Akteur aufzutreten, zu festigen.“

Ganz andere Worte zu Russlands Syrienkonzept von John Kerry. Er hat Russlands Beitrag zur Waffenruhe in Syrien gewürdigt. Mit russischer Hilfe konnten zehntausende Menschenleben gerettet werden, wie der amerikanische Außenminister in einem Interview des Senders CNN sagte.

„Ohne Russland hätten wir keine Feuerpause erreicht. Ohne jede Übertreibung wurden Zehntausende Menschenleben gerettet“, sagte Kerry. Nach seinen Angaben waren vor Beginn der Waffenruhe täglich rund 200 Menschen gestorben. Die Menschen hätten jahrelang keine Hilfsgüter bekommen. „Jetzt haben fast eine Million Menschen humanitäre Hilfe bekommen.“

Ein heute veröffentlichtes Video zeigt russische Soldaten bei der Verteilung von humanitärer Hilfe für vertriebene Syrer in Al-Generia, im Gouvernement von Latakia. Auch medizinische und Ärzte zur Behandlung wurden bereit gestellt.

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